Gegenwind im Reichswald

Streit um Windpark in Kranenburg:

200 Meter hohe Windräder geplant

Im idyllischen Reichswald, nahe der Grenze zu den Niederlanden, sollen Windräder gebaut werden. 200 Meter hoch, sichtbares Zeichen der Energiewende auch in Kranenburg-Frasselt.
Im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung soll darüber entschieden werden, ob es so kommt. Die Mehrheitsfraktion CDU ist nach eigener Aussage entschieden für den Bau der Windräder.

Das allerdings ist ein überraschender Sinneswandel. Vor der Kommunalwahl 2009 stellte sich eine breite Mehrheit des Stadtrates gegen die Pläne eines Anlagenbauers aus Aachen. Und auch ein früheres Gutachten zeigt, dass Windräder in Kranenburg eigentlich nicht sinnvoll betrieben werden können.

Noch im Mai stellte Kranenburgs CDU-Bürgermeister Günter Steins auf seiner Hompage fest: „Fazit: In der Gemeinde Kranenburg gibt es für diese gewaltigen Anlagen wegen des Vogelschutzes in der Niederung und gab es wegen der sensiblen Landschaft entlang des Reichswaldes keine oder nur weniger geeignete Flächen für Windkraftanlagen!“. Der Text ist bis heute auf der Seite des Bürgermeisters zu lesen.

Inzwischen, so der Bürgermeister, gebe es aber wegen der Reaktorkatastrophe in Japan und der politisch gewollten Energiewende viele Argumente pro Windkraft im Reichswald.

Nach aktuellen Planungen sollen nun doch entlang einer kleinen Straße durch den Reichswald 15 bis 23 Windräder gebaut werden. Jedes einzelne höher als der Kölner Dom.

Bürger, Nachbarn und Umweltschützer fragen sich jetzt: warum ist auf einmal alles anders? Und wem nutzt denn nun eigentlich eine so gigantische Windkraftanlage, und wer verdient daran?

Bron: WDR, Lokalzeit Duisburg